Die Showcases fehlen! Man sieht nur schwarze Anzüge und schwarze Flachbildschirme. Na, wenn man nur einen einzigen Bildschirm zu Hause hat, dann ist ein schwarzer sicher chic, aber nur solche? Hallenweise wie Wellen am Meer, hinter denen sich ebenfalls schwarz angezogene Sirenen aller Art nach Kunden hecheln? »Schaut in unsere Demo! Hier sehen Sie die komplizierteste Software, die sich Menschen ausdenken konnten und die alles vermag. Schauen Sie kurz hinein, Sie werden intuitiv sofort erfassen, wo bloße Worte des Standpersonals glatt versagen. Bitte geben Sie uns Ihre Visitenkarte und werden Sie ein Lead oder eine Opportunity!« Dopsbälle, Dropsschachteln und Doc-Tüten locken.

Derweil entsteht gerade das Softwareportal Blueforge im Internet, eine Wikipedia für Software mit dem Clou, dass man in ihr beim Nachschlagen nicht nur erfährt, wozu die Software gut ist, sondern in der man die Software für einen Tag oder so in der Cloud ausprobieren kann! Klick, kommt! (Na, heute erst „nur“ auf der CeBIT im Flachbildschirm…) In Kürze aber: Probieren zu Hause, in Jeans, ohne Druck. Das ist die absolute Shareconomy, oder? Die Messen selbst, soweit sie nur Flachbildschirme zeigen, werden zum Opfer eben dieser Shareconomy, wenn sie sich nicht bald echt erneuern, also nicht nur über zeremonielle Schwüre von Standbetreibern, dass die CeBIT nach wie vor wichtig sei.

Können wir nicht einmal etwas wirklich Neues starten? Computer und Internet kann jetzt jeder, die Privaten haben schon bessere IT daheim als am Arbeitsplatz. Das alles sieht man schon daran, dass man sich seltsame Messemottos aus den Fingern saugen muss. Warum nicht 3D-Printing? Hier entsteht gerade eine neue Industrie, die Fertigung und Computer Design zusammenbringt. Das ist nicht genau Industrieproduktion (wie »Hannover Messe«), und 3D ist auch nicht good old IT auf der CeBIT (Abkürzung für: Centrum für Büroautomation, Informationstechnologie und Telekommunikation). Da entsteht doch eine neue Welt zwischen diesen beiden!

Verschlafen wir das? Hilfe, verstehen Sie doch, ganz abgesehen von aller Zukunftsfähigkeit des 3D-Hypes: Diese neue Welt ist nicht flach und schwarz, sie ist bunt, dreidimensional und vielfältig, sie bietet sich für Visuelles und für wirkliche Faszination an Messeständen geradezu an, es wird ungeheuerliche haptische Erdbeben-Neuerungen geben! Stellen Sie sich zum Beispiel vor: »Drucken Sie sich hier am Stand ihre individuell designten Dopsbälle und Dropsschachteln einfach aus!«

Im Ernst: Die CeBIT muss eine Dimension zulegen. Eben zum Beispiel bald einmal 3D werden. Technikfirmen erfinden Produktionsdrucktechnologien, Künstler und Designer arbeiten mit großen CAD-Werkzeugen und verkaufen die neue Intellectual Property über Web-Portale – ja, und zanken sich jetzt wirklich um Urheberrechte an Printfiles (kein Mickey Mouse Boxen wie bei Musik und Text!). Das ist wieder Shareconomy, aber eine wirklich neue Zukunft, voller Farbe, voll von sprühendem Geist, mit brandneuen Technologien und Materialverarbeitungen. CeBIT reloaded reivented…?
Setzen Sie die 3D-Brille auf – die rosarote muss es gar nicht sein.

(Transparency Service: Ich arbeite selbst an HalloWelt Blueforge mit, 3D Aktien hab ich im Depot – für meine sichere Rente.)

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Prof. Dr. Gunter Dueck
  • Kolumnist, Schriftsteller, Unternehmer
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