Arzneimittel-Repurposing gegen COVID-19
Fraunhofer-Institute wollen bis zu 40 Wirkstoffe testen
Im Anti-Corona-Projekt »C19-Lungen-Chip« entwickelt das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB ein Covid-19-Infektionsmodell, das auf einem immunkompetenten »Lunge-on-Chip«-System basiert. Das Modell wird eingesetzt, um die Wirksamkeit von am Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie IME identifizierten Wirkstoff-Kandidaten zu testen. Dazu bündeln Fraunhofer IGB, IME sowie das Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI ihre Kompetenzen.
.png)
Ob bereits zugelassene Arzneimittel auch für die Behandlung des Coronavirus SARS-CoV-2 infrage kommen, soll mithilfe von humanen »Organ-on-Chip«-Modellen überprüft werden. Ziel ist es, die Pathogenese, also die Entstehung und Entwicklung der Krankheit, nachzubilden. Die Modelle bieten eine neue Möglichkeit, Medikamente aussagekräftig zu testen. Denn klinische Studien sind aufgrund der aktuellen Situation schwierig zu realisieren und auch Tiermodelle gibt es kaum.
Das »Repurposing« ist somit eine der wenigen Chancen, schnell ein Therapeutikum gegen das Virus zu finden. Die zu testenden Wirkstoffe sind bereits als verträglich eingestuft, sollen nun aber noch auf ihre Wirksamkeit überprüft werden. Fraunhofer-Institute wollen Tests mit bis zu 40 Wirkstoffen und Wirkstoffkombinationen durchführen.
Bild: Bernd Müller | Fraunhofer IGB