»DorfFunk«: Digital kommunizieren im ländlichen Raum
»Digitale Dörfer« auf der Smart Country Convention 2019
Digitales Leben auf dem Land: Ein Widerspruch? Das Projekt »Digitale Dörfer« des Fraunhofer IESE bezieht hier klar Stellung: Es sorgt dafür, digitale Anwendungen in den Dorf-Alltag zu integrieren und zeigt die Chancen der Digitalisierung für die Bewohnerinnen und Bewohner. Im Fokus stehen ebenso die Förderung der der regionalen Nahversorgung und Kommunikation wie der direkten Kontakt der Bürger und Bürgerinnen zur Verwaltung. Auch der Fraunhofer-Verbund IUK-Technologie war mit vier Mitgliedsinstituten - unter anderem dem Fraunhofer IESE - auf der SCCON 2019 vertreten.
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Auf der Smart Country Convention (#sccon19) vom 22. bis 24. Oktober im CityCube Berlin konnten die über 12.700 Großtstädter und Vertreter der Dorfgemeinden sich neben Keynotes und Diskussionen mit 400 Sprecherinnen und Sprechern auch mittels verschiedener Workshops über die Digitalisierung von Städten, Gemeinden und des öffentlichen Raums von 150 Ausstellern informieren.
Bild: Fraunhofer-Verbund IUK-Technologie
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Das Forschungsprojekt »Digitale Dörfer« des Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE ist ein Projekt des Landes Rheinland-Pfalz, in der zusammen mit drei Verbandsgemeinden erforscht wird, wie digitale Dienste die Daseinsversorgung im Hinblick auf die Bereiche Nahversorgung und Kommunikation im ländlichen Raum nachhaltig verbessern können.
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Das Projekt startete 2015 in die erste Projektphase. Hier lag der Fokus des Projekts zunächst auf dem Konzept der lokalen Nahversorgung. Diese wurde durch einen digitalen online-Marktplatz und der anschließenden selbst organisierten Lieferung der bestellten Produkte durch die Bewohnerinnen und Bewohner der Verbandsgemeinden bis 2016 erprobt.
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Der praktische Nutzen der Initiative zeigt sich insbesondere durch seine lebensnahen Anwendungen: In der zweiten Projektphase von 2017 bis 2020, bildete der Ausbau der Kommunikationsmöglichkeiten im ländlichen Raum einen Forschungsschwerpunkt. Ein Beispiel hierfür ist der bekannte »DorfFunk«, ein soziales Netzwerk für das Dorf. Der DorfFunk kann als eine Mischung aus Jodel, Facebook und einer What’s app Gruppe beschrieben werden. Verschiedene Anwendungen wie »Plausch, Neuigkeiten, Biete und Suche«-Funktion, Veranstaltungen und Gruppenfunktionalitäten vereinfachen und verbessern die digitale Kommunikation unter den Dorfbewohnerinnen und -bewohnern.
Bild: Fraunhofer-Verbund IUK-Technologie
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Steffen Hess, der Projektleiter der »Digitalen Dörfer» vom Fraunhofer IESE, erzählte den Besucherinnen und Besuchern der SCCON 2019 in diesem Rahmen eine Anekdote: »Eine ältere Frau hat im DorfFunk geschrieben, dass sie Hilfe für die Ernte ihres Apfelbaumes sucht, da sie selbst nicht mehr hochsteigen kann. Daraufhin haben sich sehr viele Bewohnerinnen und Bewohner aus der Nachbarschaft gemeldet und ihre Hilfe angeboten um anschließend gemeinsam die Äpfel zu pflücken. Die ältere Dame hat als Dank für alle Helferinnen und Helfer aus den gepflückten Äpfeln einen Kuchen gebacken, den sie in gemeinsamer Runde gegessen haben.« Hierbei wird deutlich: Der DorfFunk bietet als digitales Werkzeug eine analoge Zusammenführung der Menschen.
Bild: Fraunhofer-Verbund IUK-Technologie
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Gleichzeitig bietet die Technologie eine Plattform zum Austausch verschiedenster Inhalte. Häufig werden Fragen zu Öffnungszeiten bestimmter Geschäfte wie der einer Bäckerei oder auch Fragen nach bestimmten Veranstaltungsorten erfragt. Eine Erweiterung des DorfFunks ermöglicht nun die direkte Anbindung zur Verwaltung, die über den »Sag’s uns-Kanal« per Chatnachrichten aufgebaut werden kann. So können Fragen, Verbesserungsvorschläge oder andere Anliegen der Dorfgemeinschaft direkt an die Verwaltung gesendet werden. Durch die »LösBar« kann anschließend sehr effizient der durch die Bürgerinnen und Bürger kommunizierte Fall in der Verwaltung intern bearbeitet werden.
Bild: Fraunhofer-Verbund IUK-Technologie
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Die diesjährige Smart Country Convention beinhaltete viele weitere Highlights. Neben der erstmaligen Verleihung des Bitkom Smart City Award und des Smart Country Startup Award, wurden den Besucherinnen und Besuchern der Messe verschiedene Workshops sowie diverse Vorträge, beispielsweise von Ramona Pop, der Berliner Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, angeboten.
Bild: Fraunhofer-Verbund IUK-Technologie
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Der Fraunhofer-Verbund IUK-Technologie war insgesamt mit vier Mitgliedsinstituten auf der Smart Country Convention 2019 vertreten. Der Gemeinschaftsstand des Fraunhofer-Instituts für Offene Kommunikationssysteme FOKUS, des Fraunhofer IESE, des Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO sowie des Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB-INA präsentierte den Besucherinnen und Besuchern spannende Exponate: Das Fraunhofer FOKUS stellte hierbei unter anderem eine intelligente Sprachsteuerung für Bürgerdienste in ihrer Anwendung vor und die vom Fraunhofer IOSB-INA im IOT-Reallabor Lemgo Digital entwickelte intelligente Verkehrsplanung, wurde für die Besucherinnen und Besucher visuell erfassbar ausgestellt.
(vho)
Bild: Fraunhofer-Verbund IUK-Technologie