30 Jahre Fraunhofer FOKUS
Konferenz und Blick in die Labore zum Jubiläum
»Wir vernetzen alles«, so lautet der Leitspruch des Fraunhofer-Instituts für Offene Kommunikationssysteme FOKUS. Prognosen zufolge soll es im Jahr 2020 mehr als 20 Milliarden vernetzte Geräte in nahezu allen Lebens- und Arbeitsbereichen wie zum Beispiel Sicherheit, Mobilität oder Visualisierung geben.
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Seit 30 Jahren entwickelt das Fraunhofer FOKUS Technologien, um den digitalen Wandel sicher und reibungslos zu gestalten und fungiert als Vermittler zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Hand. Zum 30jährigen Jubiläum lud das Institut zu einer Laborführung und einer ganztägigen Konferenz ein.
Bild: Henning Köhler|Fraunhofer IUK-Verbund
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Diese fanden im zentral und schön gelegenen Institutsbau in der Kaiserin-Augusta-Allee in Berlin statt.
Bild: Fraunhofer FOKUS
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Im Jahr 1988 wird das Forschungszentrum für Offene Kommunikationssysteme (FOKUS) als Institut der Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung mbH (GMD) gegründet. Der Anschluss an die Fraunhofer-Gesellschaft im Jahr 2001 führt zu einer Neuorientierung in Richtung anwendungsorientierter Forschung im wirtschaftlichen Umfeld. Weitere Meilensteine sind der Zusammenschluss der Fraunhofer-Institute FOKUS, FIRST und ISST-Berlin, der Aufbau des Kompetenzzentrums Öffentliche IT im Jahr 2012, und die Gründung des Deutsche Internet-Instituts unter dem Namen »Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft« im vergangenen Jahr, bei dem das Fraunhofer FOKUS Verbundpartner ist und Prof. Dr. Ina Schieferdecker zum Gründungsdirektorium gehört.
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Die Laborführung begann für die über 40 Interessierten im Safety Lab, in dem vernetzte Lösungen für die öffentliche Sicherheit zu sehen waren. Am Beispiel eines Sturms über Berlin wurde der potentielle Ablauf des Gefahrenszenarios skizziert, vom Wetteramt, über die Leitstellen der Polizei und Feuerwehr, bis hin zum Führungs- und Lagezentrum. Die Forschung des Fraunhofer FOKUS stellt dabei die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in den Mittelpunkt.
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Eines der bekanntesten Projekte ist »KATWARN«, das bereits über vier Millionen Menschen in Deutschland benutzen. Das kostenlose Warnsystem warnt Betroffene bei Gefahrenlagen schnell und gezielt und gibt darüber hinaus Tipps, wie diese sich in Notfallsituationen verhalten können. Beispielweise wird das System Betroffene über Smartphone oder E-Mail benachrichtigen, wenn es zu einem Brand in einer nahegelegenen Chemiefabrik kommen sollte und die Nutzer auffordern, alle Fenster zu schließen.
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Die nächste Station der Laborführung war das Graphic Lab des Geschäftsbereichs »Visual Computing«. Vor allem Technologien und Algorithmen für Visualisierung, Tracking und Interaktion können hier getestet werden. Neben VR- und Holographie-Brillen sind im Showroom auch die neuesten Projektoren für die Visualisierung zu sehen.
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Zum Beispiel verfügt das Graphic Lab über eine mobile Kuppel, die als gekrümmter Bildschirm dient. Diese wird mit einer eigens entwickelten Kalibrierungssoftware bespielt, um beispielsweise 360-Grad-Aufnahmen gestochen scharf, in hoher Auflösung und ohne Verfälschungen wiederzugeben.
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Letzte Station bei der Laborführung am Fraunhofer FOUKUS war das Smart Mobility Lab, wo die Entwicklung im Bereich des Vernetzten und Autonomen Fahrens vorgestellt wurde. Das Beispiel des Parkhauses der Zukunft illustrierte das vernetzte Fahren: Das intelligente Fahrzeug wird sich selbständig ums Ticket kümmern, autonom den Weg zu einem freien, zugewiesenen Platz finden und auch selbst einparken. Während der Parkdauer kann zusätzlich die Batterie des Fahrzeugs aufgeladen werden.
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In einem Model, das zusammen mit der Technischen Universität Berlin realisiert wurde, konnten Konzepte des Autonomen Fahrens durchgespielt werden. Ein Use Case könnte in Zukunft der Paketversand sein. Statt Päckchen nach Hause geliefert zu bekommen, während man Büro ist, könnte ein selbstfahrender Transporter den Weg zum Arbeitsplatz finden und in der Nähe parken. Dort könnte man die Lieferung wie bei einer Packstation entnehmen.
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Am Tag nach den Laborführungen lud das Fraunhofer FOKUS zur Konferenz. Diese wurde von den Institutsleitern Prof. Dr. Manfred Hauswirth und Prof. Dr. Ina Schieferdeckecker (hier im Bild) eröffnet. »Wir verstehen die digitale Vernetzung als die aktuelle, große Welle der Digitalisierung, wo digitale und physische Welt mit einander verschmelzen. Es gibt nur diese eine Welt, nicht zwei voneinander getrennte«, erläuterte Prof. Dr. Schieferdecker die Perspektive des Fraunhofer FOKUS.
Bild: Henning Köhler|Fraunhofer IUK-Verbund
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Prof. Dr. Georg Rosenfeld, Vorstandsmitglied der Fraunhofer Gesellschaft, sprach über die zentralen Aufgaben im Bereich Digitalisierung, denen sich die Fraunhofer Gesellschaft verschrieben hat: »Zum einen wollen wir sichere Basistechnologien zur Verfügung stellen. Der zweite Punkt wäre, den Megatrend Digitalisierung mit anderen großen Entwicklungen zusammenzuführen. Drittens müssen wir uns als Forschungseinrichtung fragen, wie wir die Chancen der Digitalisierung für unsere eigene Organisation nutzen.«
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Auch der Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung in der Berliner Senatskanzlei Steffen Krach gratulierte dem Fraunhofer FOKUS zum Jubiläum. »Die Hauptaufgabe für Wissenschaft und Politik muss in Bezug auf Digitalisierung sein, den Menschen zu kommunizieren, welche Bedeutung die Entwicklung ganz konkret für jeden einzelnen hat«, betonte Krach.
Bild: Henning Köhler|Fraunhofer IUK-Verbund
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Im Anschluss der Begrüßung begann das Programm der Konferenz mit Sessions zu verschiedenen Themenschwerpunkten rund um Digitalisierung und Forschung. Prof. Dr. Ulrich Meissen und Dr. Matthias Flügge (hier im Bild) sprachen über die Themen »Öffentliche Sicherheit« und »Digitale Vernetzung von Staat und Gesellschaft«. »Bei einem No-Stop-Government werden Bürgerinnen und Bürger in der Lage sein, ihre Daten nur an einer zentralen Stelle einzugeben und werden nicht mehr mit Bescheinigungen von einer Verwaltung in die andere rennen müssen, wenn sie etwas beantragen«, erklärte Dr. Flügge und zeigte so ein Beispiel für die digitale Vernetzung im öffentlichen Bereich.
Wir gratulieren dem Fraunhofer FOKUS herzlich zum 30jährigen Jubiläum und freuen uns auf die nächsten gemeinsamen Jahre.
Bild: Henning Köhler|Fraunhofer IUK-Verbund