Digitale OP-Säle
Ein Schlaganfall-Patient auf dem Land, die Neuroradiologin in Mannheim – und trotzdem gelingt die Thrombektomie in Echtzeit. Mit »5G-OR« wird der OP revolutioniert. Was bedeutet das für Patienten*innensicherheit?
Ein Schlaganfall-Patient auf dem Land, die Neuroradiologin in Mannheim – und trotzdem gelingt die Thrombektomie in Echtzeit. Mit »5G-OR« wird der OP revolutioniert. Was bedeutet das für Patienten*innensicherheit?
Es sind bis zur Unkenntlichkeit entstellte Gesichter etlicher tausend Menschen, die der Ukraine-Krieg neben Tod, seelischen Traumata, zerrissenen Familien und unzähligen anderen Gräueln nach sich zieht. Wie kann man dem immensen Bedarf an Gesichtsepithesen und Augenprothesen beikommen, um Betroffenen schnellstmöglich bei ihrer gesellschaftlichen Eingliederung zu helfen?
Im Projekt »InkluServ« hat das Fraunhofer IAO gemeinsam mit der Behindertenwerkstatt WEK und dem Softwarespezialisten gts ein digitales Assistenzsystem für schwerbehinderte Auslieferungsfahrende entwickelt. So können diese sicher und selbständig Waren eines inklusiven Supermarkts und Cafés mit einem Lastenfahrrad an Kund*innen in der Nähe ausliefern. Das Assistenzsystem soll die Mitarbeitenden dabei bestmöglich unterstützen und Hilfestellung in verschiedenen Bereichen geben.
5G Bavaria wird gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. In anderen Bundesländern gibt es Initiativen mit ähnlichen Ansätzen, unter anderem das Open Testbed Berlin, in dem das Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut, HHI involviert ist. Über 5G Bavaria werden 5G-Testumgebungen angeboten, mit denen Unternehmen die neuen Funktionalitäten ihrer Produkte umfangreich evaluieren können. Der entscheidende Vorteil: Die Industrie erhält schnell wichtiges Feedback über ihre Anwendung im Zusammenhang mit 5G.
Patient*innen, die an seltenen Erkrankungen leiden, stellen Ärzt*innen häufig vor Rätsel. Nicht nur weisen sie kaum bekannte Krankheitsbilder auf, sie nennen darüber hinaus auch noch für ihr Leiden uncharakteristische Symptome. Im Projekt SATURN entwickeln die Forscher*innen deshalb ein KI-gestütztes Diagnosesystem, das basierend auf den Krankheitsdaten vorheriger Patient*innen Verdachtsdiagnosen stellt. Mehr zum Thema erfahrt ihr in der neuen Folge von »Fraunhofer InnoVisions: Nachgeforscht«.
Mit dem Ziel, eine individuellere Behandlung von Parkinsonpatienten zu ermöglichen, untersucht das Projekt DIGIPD die Qualität bestehender digitaler Technologien und Geräte im Gesundheitsbereich. Prof. Holger Fröhlich vom Fraunhofer SCAI erklärt, wie dieser »Qualitätscheck« für Medizintechnik funktioniert und welche Erkenntnisse wir im kommenden Jahr erwarten können.
Patient*innen, die an Epilepsie leiden, müssen jederzeit mit einem Anfall rechnen. Um sie möglichst gut zu versorgen, ist eine individuell auf das Erscheinungsbild der Störungen abgestimmte Therapie grundlegend. Noch ist aber oft nicht ersichtlich, wie und wodurch ein Anfall ausgelöst wird. Das Einleiten spezifischer therapeutischer Maßnahmen ist deshalb meist kompliziert. Neue und mobile Diagnosetechniken könnten diesen Prozess deutlich vereinfachen. Sie haben das Potenzial, epileptische Anfälle auch im Alltag zu erkennen und zu analysieren.
Das perfekte Klangerlebnis. Gibt es das überhaupt? Trotz ausgefeilter Wiedergabetechnik moderner Soundsysteme bleibt der Hörgenuss meist verbesserungswürdig. Ursache dafür kann die zu allgemein gehaltene Einstellung der Klangwiedergabe sein. Denn jeder Mensch hört individuell und hat eigene Vorlieben. Zwar lassen sich Verstärker, Boxen und Kopfhörer oft auf die Hörvorlieben anpassen. Aber das ist aktuell noch umständlich und weit entfernt vom ganz persönlichen Sound. Das neuartige YourSound-Verfahren adressiert diese Probleme und sorgt für eine höchstindividuelle Wiedergabe von Audiodateien.
Hörschädigungen können dazu führen, dass das natürliche Sprechen eingeschränkt ist. Betroffenen fallen die korrekte Aussprache und Betonung häufig schwer. Sprachtherapien können die Sprechfähigkeit zwar verbessern. Das Training dafür muss aber meist besonders intensiv und regelmäßig sein, sodass Therapiesitzungen allein kaum zu einem idealen Ergebnis führen. Eine KI-gesteuerte App, die das Gesagte automatisch und qualifiziert analysiert und bewertet, bietet Hörgeschädigten zusätzliche Trainingsmöglichkeiten neben der Sprachtherapie – jederzeit und überall.
Lärmschwerhörigkeit ist die am häufigsten attestierte Berufskrankheit. Allein im Jahr 2019 verzeichneten die deutschen Unfallversicherungsträger mehr als 7.000 neue Fälle. Obwohl an Lärmarbeitsplätzen der Gehörschutz Pflicht ist. Aber der Schutz hat Lücken. Zum Beispiel, wenn der Gehörschutz abgenommen werden muss, um mit Kolleg*innen zu kommunizieren. Noch. Neuartige Hearables können die Schutzlücken schließen und noch viel mehr bieten – von Sprachsteuerung bis Qualitätssicherung. Dr. Jan Rennies-Hochmuth vom Fraunhofer IDMT erläutert, wie sie funktionieren und was sie ermöglichen.